Stellungnahme der FAU Frankfurt/Mainz zu dem Artikel „Mainz liefert“: Umstrittene Gewerkschaft erhebt schwere Vorwürfe vom 08.03.2022 auf Merkurist.de

Auf dem Online Portal Merkurist.de erschien folgender Beitrag.

Die FAU Frankfurt bezieht hierzu wie folgt Stellung:

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Rahmen der in Ihrem Artikel erwähnten Mediation hat die FAU eine Vereinbarung vorbereitet, in der es um die Anerkennung der genannten arbeitsrechtlichen Standards und eine Kommunikation an die Beschäftigten über die firmeninternen Prozesse zur Inanspruchnahme ihrer Rechte geht.
Für „Mainz liefert“ wäre es mit einer einfachen Unterschrift unter dieser Vereinbarung (wir senden Ihnen diese auf Anfrage gerne separat zu) ein Leichtes gewesen, den Konflikt schnell und geräuschlos beizulegen.
Stattdessen verweigern die Firmeninhaber nach wie vor jedes direkte Gespräch mit Vertreter*innen unserer Gewerkschaft und haben mit dem Angebot der Mediation durch ihre Rechtsschutzversicherung offenbar auf Zeit gespielt. Zudem wurde an uns die Erwartung herangetragen, dass wir über einige der rechtlich verankerten Mindeststandards verhandeln.
Da das Verhandeln über potentielle Abstriche beim Arbeitsrecht einer Gewerkschaft jedoch nicht zusteht, haben wir die Mediation abgebrochen und sahen uns zu einer weiteren öffentlichen Aktion genötigt, an der sich ca. 40 Aktivist*innen beteiligten.
Im Verlauf der Aktion wurden wir von einem uns bis dahin nicht bekannten Mitarbeiter angesprochen. Auch in diesem Gespräch erhärtete sich der Eindruck, dass es mit der Aufklärungsarbeit über die Rechte der Mitarbeiter*innen bei „Mainz liefert“ – im Gespräch ging es um das Recht auf bezahlten Urlaub – nicht weit her ist. Dem Mitarbeiter war nicht einmal bekannt, dass auch Mini-Jobber*innen, wie er selbst, Anspruch auf bezahlten Urlaub haben. Selbstverständlich haben wir ihn aufgeklärt.
Vorwürfe über angebliche anonyme Anrufe bei Mitarbeitern weisen wir aufs Schärfste zurück, sie grenzen an Verleumdung und sind gegebenenfalls ein Fall für das Gericht, ebenso wie die Behauptung, das wir von keiner*m Beschäftigten ein Mandat zur Vertretung hätten. Wir haben den Firmeninhabern am 12.02.2022 die Urkunde eines Notars zukommen lassen, dass wir eine durch Mitglieder im Betrieb vertretene Gewerkschaft sind. Und wir beabsichtigen die uns dadurch zustehenden Rechte im Betrieb wahrzunehmen.
Unser Ziel besteht einzig und alleine darin, unsere Mitglieder gewerkschaftlich zu vertreten und in Konflikten am Arbeitsplatz zu unterstützen. Entsprechend setzen wir uns für die Einhaltung arbeitsrechtlicher Standards ein und kämpfen gegen deren Untergrabung überall dort, wo uns dies bekannt wird.
Die FAU ist mit diesen Aufgaben hinreichend beschäftigt und hat Besseres zu tun, als wahllos Unternehmen – wie von „Mainz liefert“ behauptet – in der Öffentlichkeit schlecht zu machen.

Im Wirtschaftlichen wie im Privaten gilt vielmehr, wer sich schlecht benimmt, muss sich nicht wundern, wenn der eigene Ruf darunter leidet.

Dörthe Stein
Pressesprecherin – FAU Frankfurt/Mainz