Erste Mai mit der FAU Frankfurt

Am diesjährigen ersten Mai war die FAU Frankfurt besonders fleißig.
Wie angekündigt beteiligte sie sich an gleich 2 Demonstrationen.

Am Vormittag waren unsere Aktivist*innen beim Antiautoritär-sozialrevolutionären 1. Mai, einem Block in der ansonsten eher DGB und KP-lastigen erste Mai Demonstration anzutreffen. Unser Redebeitrag zur aktuellen Tarifverhandlung im Sozial- und Erziehungsdienst und den erbärmlichen Forderungen Verdis wurde mit viel Beifall quittiert.

Am Abend beteiligte sich die FAU Frankfurt mit einem eigenen Block und Redebeitrag an der revolutionären erste Mai Demonstration.
Die Demo war – trotz des befremdlichen Auftretens an der Demospitze mit Hammer- und Sichel-Fahnen, die für uns ein Symbol des Marxismus-Leninismus und damit eine Symbol der autoritären und Menschen vernichtenden Strömung des Kommunismus sind – auf Grund der über 1000 Teilnehmer*innen ein Erfolg.

Auch die Mitglieder unserer Sektion Aschaffenburg waren am 1. Mai auf
der Straße und beteiligten sich an einem antikapitalistischen Block
innerhalb der DGB-Demo in Aschaffenburg. In ihrem Redebeitrag thematisierten sie u.a. die zunehmende Prekarisierung der Arbeitswelt und die Kämpfe für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen.

Heraus zum ersten Mai in Frankfurt

Am diesjährigen ersten Mai gibt es in Frankfurt am Main gleich 2 Möglichkeiten, mit der FAU für die Verbesserung der sozialen Bedingungen und für die Abschaffung des Kapitialismus zu demonstrieren.

Antikapitalisitscher und antimilitaristischer Block in der allgemeinen Gewerkschafts – Demo.
Wir zahlen nicht für eure Militarisierung!
Care-, Klima- und Klassenkampf.
Jetzt erst recht!

Start: Hauptwache I 10: 30 Uhr

Die FAU wird hier ein Rede zu den Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst halten.
Den Aufruf findet ihr hier: https://ffm.demosphere.net/event/7735

Antiautoritär-sozialrevolutionärer 1. Mai
Start: Willy-Brandt Platz I 18:00 Uhr bei den schwarz-roten Fahnen
Die FAU wird hier eine Rede zu Krieg, Nationalismus und den Folgen halten.

Hier Der Aufruf der FAU Frankfurt:

Raus zum antiautoritär-sozialrevolutionären ersten Mai in Frankfurt!

Die Corona-Pandemie der letzten Jahre hat die Ungerechtigkeiten und Widersprüche des Kapitalismus verdeutlicht. Die soziale Lage der Lohnabhängigen verschlechterte sich in Folge sowohl innerhalb Deutschlands als auch weltweit.
Der 1.Mai 2022 steht unter den Zeichen von noch mehr Leid.
Der von Putin befohlene Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Barbarei des Krieges nun auch in Europa ankommen lassen. Das Expansionsbestreben Putins und der mörderische Krieg sind durch nichts zu rechtfertigen. Die Forderungen nach Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine und nach einer sofortigen Beendigung des Blutvergießens sind mehr als berechtigt. Sie machen jedoch all die anderen Kriege, die in den letzten Jahrzehnten weltweit geführt wurden – fast immer angetrieben von imperialem Machtstreben, häufig leider auch angeführt von den USA wie auch anderen NATO-Staaten und unterstützt von deutschen Waffenexporten – nicht vergessen!
Diese militärisch und ökonomisch geführten Kriege weisen auf eine derzeit durch massive Kriegsrhetorik verschleierte Doppelmoral des Westens hin. Während Deutschlands Politiker*innen sich anlässlich des aktuellen Krieges als Hüter*innen von Demokratie und Menschrecht gerieren, schweigen sie zu den Kriegsverbrechen befreundeter oder nützlicher Machthaber.
Seit Jahren wird die Verwandlung des Mittelmeeres in ein Massengrab jener, die sich als Folge der durch den globalen Norden provozierten Klimaveränderung auf die Flucht wagten, toleriert. Aufrüstung und Militarisierung der Gesellschaft erfahren aktuell einen Schub, während an den Grenzen immer noch Hautfarbe, Nationalität, Geschlecht und die potentielle Verwertbarkeit der Arbeitskraft darüber entscheiden, ob ein Mensch der Aufnahme würdig ist oder stirbt.
Unter den Eindrücken des Krieges in der Ukraine erstarken Nationalismen auf allen Seiten. Sie lassen schnell vergessen, dass die eigentlichen Grenzen nicht zwischen Nationen, sondern in der Regel zwischen arm und reich verlaufen. In der Kriegsregion wird vornehmlich das Blut derer vergossen, die die Befehle der Herrschenden entgegennehmen, und nicht das der Herrschenden selbst. In Europa sind es die in Folge von Corona und Krieg steigenden Preise für Lebensmittel und Energie, die insbesondere den Teil der Bevölkerung treffen, der schon jetzt nicht weiß, wie er Miete und laufende Kosten zahlen soll. Auch die Begleichung kommender Krisenrechnungen wird vornehmlich auf dem Rücken der lohnabhängigen Klasse ausgetragen werden. Die wahrscheinliche Erhöhung des Renteneintrittsalters, Reallohneinbußen, weitere Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen und an den Sozialetats treffen sie und nicht die Reichen und Mächtigen dieser Welt. Selbstverständlich werden die infolge des Krieges erwarteten Hungersnöte ebenfalls nicht die Besitzenden, sondern die Ärmsten bedrohen.
Deswegen gehen wir am ersten Mai auf die Straße. Der erste Mai ist seit 1886 der Tag, an dem wir weltweit nicht nur für konkrete Verbesserungen unserer Lebens- und Arbeitsbedingungen einstehen, sondern auch für eine revolutionäre Perspektive kämpfen.
Für uns heißt das, den Kapitalismus – ein System, das Profitinteressen über Menschenleben stellt – zu überwinden und mit ihm die Machtverhältnisse, die uns weltweit unterdrücken. Der erste Mai ist damit auch ein Tag, der auf Solidarität beruht, statt auf der für den Kapitalismus typischen Herrschaft und Konkurrenz.

Wir sagen:
Schluss mit Kapitalismus, menschenverachtender Wirtschaft, autokratischen und totalitären Systemen!
Für eine herrschaftsfreie Welt!
Wir rufen im Rahmen der sozialrevolutionären Demonstration am 1. Mai zur Bildung eines anarchistischen, anarcho-syndikalistischen, antiautoritären Blocks auf.

Ihr findet uns bei den schwarz-roten Fahnen!
Treffpunkt: Willy-Brandt Platz I 18:00 Uhr

Für ein gemeinsames, offenes und solidarisches Auftreten der libertären Gruppen und antiautoritären Geister.
Bringt gerne Musik, eine laute Stimme und das ein oder andere Transparent oder Schild mit!
Es soll keinen durch Seitentransparente geschlossenen Block geben.
Lasst uns an diesem Tag gemeinsam, aber nicht abgeschottet, ausgrenzend und ohne Nationalfahnen auftreten.
Eine bessere Welt ist möglich!

FAU Frankfurt a.M. I Gewerkschaft für alle Berufe I Mühlgasse 13 , 60486 Frankfurt I frankfurt.fau.org

Stellungnahme der FAU Frankfurt/Mainz zu dem Artikel „Mainz liefert“: Umstrittene Gewerkschaft erhebt schwere Vorwürfe vom 08.03.2022 auf Merkurist.de

Auf dem Online Portal Merkurist.de erschien folgender Beitrag.

Die FAU Frankfurt bezieht hierzu wie folgt Stellung:

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Rahmen der in Ihrem Artikel erwähnten Mediation hat die FAU eine Vereinbarung vorbereitet, in der es um die Anerkennung der genannten arbeitsrechtlichen Standards und eine Kommunikation an die Beschäftigten über die firmeninternen Prozesse zur Inanspruchnahme ihrer Rechte geht.
Für „Mainz liefert“ wäre es mit einer einfachen Unterschrift unter dieser Vereinbarung (wir senden Ihnen diese auf Anfrage gerne separat zu) ein Leichtes gewesen, den Konflikt schnell und geräuschlos beizulegen.
Stattdessen verweigern die Firmeninhaber nach wie vor jedes direkte Gespräch mit Vertreter*innen unserer Gewerkschaft und haben mit dem Angebot der Mediation durch ihre Rechtsschutzversicherung offenbar auf Zeit gespielt. Zudem wurde an uns die Erwartung herangetragen, dass wir über einige der rechtlich verankerten Mindeststandards verhandeln.
Da das Verhandeln über potentielle Abstriche beim Arbeitsrecht einer Gewerkschaft jedoch nicht zusteht, haben wir die Mediation abgebrochen und sahen uns zu einer weiteren öffentlichen Aktion genötigt, an der sich ca. 40 Aktivist*innen beteiligten.
Im Verlauf der Aktion wurden wir von einem uns bis dahin nicht bekannten Mitarbeiter angesprochen. Auch in diesem Gespräch erhärtete sich der Eindruck, dass es mit der Aufklärungsarbeit über die Rechte der Mitarbeiter*innen bei „Mainz liefert“ – im Gespräch ging es um das Recht auf bezahlten Urlaub – nicht weit her ist. Dem Mitarbeiter war nicht einmal bekannt, dass auch Mini-Jobber*innen, wie er selbst, Anspruch auf bezahlten Urlaub haben. Selbstverständlich haben wir ihn aufgeklärt.
Vorwürfe über angebliche anonyme Anrufe bei Mitarbeitern weisen wir aufs Schärfste zurück, sie grenzen an Verleumdung und sind gegebenenfalls ein Fall für das Gericht, ebenso wie die Behauptung, das wir von keiner*m Beschäftigten ein Mandat zur Vertretung hätten. Wir haben den Firmeninhabern am 12.02.2022 die Urkunde eines Notars zukommen lassen, dass wir eine durch Mitglieder im Betrieb vertretene Gewerkschaft sind. Und wir beabsichtigen die uns dadurch zustehenden Rechte im Betrieb wahrzunehmen.
Unser Ziel besteht einzig und alleine darin, unsere Mitglieder gewerkschaftlich zu vertreten und in Konflikten am Arbeitsplatz zu unterstützen. Entsprechend setzen wir uns für die Einhaltung arbeitsrechtlicher Standards ein und kämpfen gegen deren Untergrabung überall dort, wo uns dies bekannt wird.
Die FAU ist mit diesen Aufgaben hinreichend beschäftigt und hat Besseres zu tun, als wahllos Unternehmen – wie von „Mainz liefert“ behauptet – in der Öffentlichkeit schlecht zu machen.

Im Wirtschaftlichen wie im Privaten gilt vielmehr, wer sich schlecht benimmt, muss sich nicht wundern, wenn der eigene Ruf darunter leidet.

Dörthe Stein
Pressesprecherin – FAU Frankfurt/Mainz

Mainz läuft gegen „Mainz liefert“!


Dem Motto Mainz läuft gegen „Mainz liefert“ folgend, demonstrierte die FAU Frankfurt mit ihrer Sektion in Mainz im Rahmen eines Arbeitskampfes am Freitag, den 4.3.2022 rund um den Geschäftssitz des Lieferservices „Mainz liefert“.
Wie schon bei der ersten Aktion, ging es den rund 40 Gewerkschafter*innen und Sympathisierenden darum, die Einhaltung existierender Arbeitsrechte durchzusetzen, nachdem dies unseren Kenntnissen zur Folge bisher nicht der Fall ist.
Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlter Urlaub, die Einhaltung der Mindesteinsatzzeiten, die Bereitstellung von Mobiltelefonen mit Datenvolumen (bzw. eine Nutzungsentschädigung) , die Bereitstellung aller sonstigen für die Ausübung der Tätigkeit notwendigen Arbeitsmittel gehören zum Forderungskatalog, ebenso wie die Aufnahme der Verhandlungen zur Erhöhung des Stundelohnes von 9.82 € seitens des Arbeitgebers.
Nachdem der Versuch eines Vaters der beiden Bosse von Mainz liefert, die Aktion polizeilich verbieten zu lassen, erfolglos blieb, konnte die Aktion unbehelligt und unter viel Zustimmung des Publikums abgehalten werden.
Prophylaktisch kündigte FAU zudem an, die Geschäftspartner*innen demnächst über das Treiben der „Mainz liefert“-Chefetage zu informieren, sofern es weiterhin zu Verweigerung von direkten Gesprächen und einer Einigung kommt.
Die FAU versicherte allerdings, dass sie unmittelbar von weiteren Aktionen absehen wird, sobald Mainz liefert die Einhaltung der arbeitsrechtlichen Standards und deren Kontrollierbarkeit schriftlich zugesagt hat.

Mainz läuft gegen „Mainz liefert“!

Protestaktion der FAU Frankfurt/ Mainz/ Aschaffenburg gegen miese Arbeitsbedingungen!

Am kommenden Freitag, den 04.03.2022 rufen wir dazu auf, ab 16.00 Uhr mit uns gegen die miserablen Arbeitsbedingung beim Lieferservice „Mainz liefert“ zu protestieren.
Da die Geschäftsleitung Verhandlungen mit uns verweigert und die bisherigen Rechtsverstöße gegen geltendes Arbeitsrecht leugnet, sehen wir uns gezwungen, die Missstände in die Öffentlichkeit zu tragen.

Wir fordern:

• Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
• Bezahlten Urlaub
• Einhaltung der Mindesteinsatzzeiten
• Bereitstellung von Mobiltelefonen mit Datenvolumen (oder Nutzungsentschädigung)
• Bereitstellung aller sonstigen für die Ausübung der Tätigkeit notwendigen Arbeitsmittel

Außerdem verlangen wir Verhandlungen über die Erhöhung des Stundenlohns, der bisher nur dem erbärmlichen Mindestlohn von 9,82 Euro entspricht.

Helft uns, gemeinsam diese Forderungen durchzusetzen.

Treffpunkt
Freitag, den 04.03.2022, 16:00 Uhr.
Spielplatz vor dem Irish Pub Porterhouse in der Große Langgasse 4, 55116 Mainz

Weitere Infos über den Arbeitskonflikt auf dieser Seite.
Stoppt Union Busting und Ausbeutung bei „Mainz liefert“!

„Mainz liefert“ – weitere Proteste nach gescheiterter Mediation

Am 24. Februar musste die FAU den von der gegnerischen Rechtsschutzversicherung initiierten Mediationsversuch zwischen der Geschäftsführung von Mainz liefert und der FAU Frankfurt/ Mainz für gescheitert erklären.
Auf unsere Vorschläge zur zukünftigen und überprüfbaren Einhaltung der Arbeitsgesetze wurde leider nicht adäquat eingegangen.
Absurderweise mussten wir auch vor der juristisch ausgebildeten Mediatorin klarstellen, dass weder Urlaubsansprüche noch andere rechtliche Minimalstandards für uns zur Diskussion stehen.
Entgegen der von uns vorgeschlagenen „Konfliktpause“ während der Mediation, wendete sich Mainz liefert an die Allgemeine Zeitung in Mainz, verbreitete unwahre Behauptungen zum Umgang mit ihren Mitarbeiter*innen und beklagte sich über unser rufschädigendes Vorgehen.
Während sich unser Wissen über permanente Verstöße geltender Arbeitsrechte (Nichteinhaltung der Mindesteinsatzzeiten, Vorenthalten von Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, …) bei Mainz liefert durch Leser*innen des Artikels in der Allgemeinen Zeitung und anderer Meldungen erhärtete, scheute sich Mainz liefert nicht, tief in die Trickkiste des Union Bustings zu greifen.
Obwohl das Unternehmen wegen seiner früheren rechtlichen Verstöße bereits beim Arbeitsgericht bekannt ist, konnten offensichtlich einige Mitarbeiter*innen gewonnen werden, ein Schreiben an uns zu signieren, in dem wir gebeten werden, das Unternehmen und die Unterschreibenden in Ruhe zu lassen.
Im Sinne unserer Mitglieder können wir diesem Wunsch selbstverständlich nicht nachkommen.
Geltendes Arbeitsrecht bleibt für uns unverhandelbar!
Zur Durchsetzung unserer Forderungen sind aktuell weiter öffentlichkeitswirksame Aktionen in Planung. Wir werden an dieser Stelle darüber berichten.
Weiter Informationen zum Arbeitskonflikt und den bisherigen Geschehnissen unter:

„Mainz liefert“ leugnet Rechtsverstöße
Mainz liefert – So nicht!

„Mainz liefert“ leugnet Rechtsverstöße

Aus einem am 15. Feburar in der Mainzer Allgemeinen Zeitung erschienen Artikel ist zu entnehmen, daß die Chefs von „Mainz liefert“ offensichtlich jegliche uns bekannten arbeitsrechtlichen Verstöße gegenüber der Zeitung leugneten.

Mainz liefert leugnet arbeitsrechtliche Verstöße

Wir haben der Allgemeinen Zeitung unsere Stellungnahme zukommen lassen.

Stellungnahme der FAU Frankfurt/Mainz zu dem Artikel >>„Mainz liefert“ kontert Kritik << vom 15.02. 2022 in der Allgemeinen Zeitung

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben Ihren oben genannten Artikel zur Kenntnis genommen und nehmen dazu wie folgt korrigierend Stellung.
Uns liegen einschlägige Berichte über Verstöße gegen geltende Arbeitsrechte bei „Mainz liefert“ vor. Wir stehen nach wie vor zu den von uns erhobenen Anschuldigungen.
Diese werden, seitdem wir die Öffentlichkeit mit einer ersten Aktion über die Rechtsbrüche bei „Mainz liefert“ informierten, zunehmend auch durch ehemalige Mitarbeiter*innen, die via Soziale Medien Kontakt zu uns aufnehmen, bestätigt.
Wir fordern für unsere Mitglieder und Kolleg*innen die Einhaltung geltender Rechte hinsichtlich Entlohnung und Arbeitssicherheit und werden uns weiterhin dafür einsetzen.
Das bei der Protestaktion unter den gut ein Dutzend Gewerkschaftsmitgliedern keine Mitarbeiter*innen von „Mainz liefert“ waren, liegt in der Natur der Sache. Wir sind als Gewerkschaft eine Organisation, die dem Schutz ihrer Mitglieder in den Betrieben verpflichtet ist. Dazu gehört unter anderem die Wahrung ihrer Anonymität.
Gerade in vermeintlich hippen Start-Ups, die sich mit „familiären Verhältnissen“ sowie „Getränken und Snacks“ rühmen, in deren Genuss unsere Mitglieder im Übrigen bisher noch nicht kamen, ist häufig eine „Hire and Fire“ – Mentalität vorzufinden, von der besonders diejenigen Kolleg*innen betroffen sind, die sich gegen Unrecht und Schikane wehren.
Nicht nur deshalb raten wir Arbeitenden aller Berufe sich in Gewerkschaften zu organisieren, um sich bei Arbeitskonflikten gegenseitig zu unterstützen.
Wir freuen uns zudem weiterhin über Erfahrungsberichte ehemaliger oder aktueller Kollegen*innen von „Mainz liefert“ sowie die Dokumentation unserer Stellungnahme in ihrer Zeitung.
Mit freundlichen Grüßen,

Dörthe Stein
Pressesprecherin – FAU Frankfurt/Mainz

Gewerkschaft für alle Berufe
Mühlgasse 13 I 60486 Frankfurt a.M. I Tel.: 0176 516 729 90 I fauffm-kontakt@fau.org I frankfurt.fau.org

Supervision? Mediation? Organisation!

Wir dokumentieren folgendes Flugblatt der FAU Region Süd AG Sozial- und Erziehungsdienst:

Was wir jetzt erleben:

Der Tarifvertrag für den Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) ist zum Ende des Jahres 2021 gekündigt und bis zum Mai 2022 soll es zu Tarifauseinandersetzungen mit dem Verband der kommunalen Arbeitgeber kommen. Als Freie Arbeiter*innen-Union (FAU) werden wir diese Auseinandersetzungen dazu nutzen, in den Betrieben mit unseren Kolleg*innen diskutieren und gewerkschaftliche Betriebsgruppen zu gründen.

Im Sozial- und Erziehungsdienst gibt es seit Jahren viele verschiedene Probleme, die dringend gelöst werden müssen. Das betrifft einmal unsere Arbeitsbedingungen, die sich während der Corona-Pandemie weiter verschlechtert haben, wie auch die vergleichsweise schlechte Bezahlung in unserer Branche.

Wir sehen wegen der immer anspruchsvolleren und verdichteten Arbeit dringenden Bedarf an einem wesentlich längeren Jahresurlaub, wie es ihn in anderen pädagogischen Arbeitsfeldern (z.B. bei Lehrer*innen) schon lange gibt, und eine seit Jahrzehnten immer wieder von linken GewerkschafterInnen geforderten Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich.

ver.di und GEW haben im November 2021 eine faktische Lohnsenkung vereinbart. Von Applaus zahlt niemand seine Miete – von Reallohnsenkungen durch ver.di/GEW auch nicht!

Was auf uns zukommt:

Die Teuerungsrate in Deutschland hat im November 2021 mit über fünf Prozent den höchsten Stand seit fast 30 Jahren erreicht. In dieser Situation wurde von ver.di und GEW ein neuer Tarifvertrag unterschrieben, das Ergebnis ist für die 800.000 betroffenen Beschäftigten ein Desaster.

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Mainz liefert – So nicht!   

Am Freitag, den 4. Februar war es Zeit, >>Mainz liefert<<  die rote Karte zu zeigen.

Vornehmlich die in Mainz lebenden Mitglieder der FAU Frankfurt zogen in den bewährten leuchtend gelben Arbeitskampfwesten mit Banner und Fahnen vor die Zentrale des als Start-Up firmierenden Lieferdienstes. Dort wurden,  musikalisch untermalt von einschlägigen Gewerkschaftsliedern,  Flyer an die Fahrer*innen und an Passant*innen verteilt.

Was war passiert?

Bei dem Lieferdienst beschäftigte Mitglieder der FAU hatten auf einem Gewerkschaftstreffen über die dort herrschenden, miserablen Arbeitsbedingungen berichtet.

Fundamentale Rechte, wie die Gewährung von bezahltem Urlaub oder die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall werden verweigert.  Zudem wird sich nicht an die gesetzlich vorgeschriebenen Mindesteinsatzzeiten gehalten. Das heißt, es werden Zwangspausen angeordnet, sobald zu wenig  Aufträge vorhanden sind oder die Beschäftigten werden bereits nach kurzer Zeit  wieder nach Hause geschickt.

Auch die Ausrüstung der Fahrer*innen ist weder verkehrssicher noch entspricht sie dem, was arbeitsvertraglich zugesichert wurde.

Nachdem ein Versuch der FAU Frankfurt, sich mit der Geschäftsleitung schnell und ohne weitere Eskalationen zu einigen, scheiterte und >>Mainz liefert<< einen weiteren Kontakt ablehnte, sahen die Gewerkschafter*innen sich genötigt,  vor die Zentrale des Lieferdienstes zu ziehen, um so ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen und gleichzeitig die Öffentlichkeit über das inakzeptable Geschäftsgebaren der Firma zu informieren.

Nochmals wurde die Geschäftsleitung aufgefordert, sich künftig an geltende Arbeitsgesetze zu halten und dies an die Belegschaft zu kommunizieren.

Wir fordern:

  • Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
  • Bezahlten Urlaub
  • Die Einhaltung der gesetzlichen Mindesteinsatzzeiten
  • Verkehrssichere Arbeitsfahrzeuge
  • Die kostenfreie Bereitstellung der nötigen Arbeitsbekleidung und eines Diensthandys inkl. Datenvolumen
  • Eine erhebliche Erhöhung des erbärmlichen Stundenlohnes von derzeit 9.82 €

Ein sich als Chef ausgebender Mitarbeiter des Unternehmens ließ im Verlauf der Aktion durch sein Verhalten abermals erhebliche Zweifel an der Seriosität des Start-Ups aufkommen, indem er mit erhobenem Stinkefinger,  permanent wiederholtem >>die spinnen total<< auf den Lippen, mehrfach an unseren Aktivist*innen vorbei rauschte.

Wir sagen – So nicht!

Wir werden bis zur Erfüllung unserer Forderungen dafür sorgen, dass Kund*innen, Nachbar*innen und Geschäftspartner*innen erfahren, mit wem sie es zu tun haben.

Wenn Mainz liefert, dann nicht auf Kosten der Beschäftigten!

Flyer zum Download

Presse
Sensor-Magazin
Merkurist Mainz

FAU Frankfurt zu COVID-19

Da wir in der letzten Zeit auf unseren Standpunkt zu COVID-19 und den damit verbundenen Maßnahmen angesprochen wurden, möchten wir im Folgenden kurz Stellung beziehen:

Grundsätzlich orientieren wir uns bezüglich COVID-19 an den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen und passen unser Handeln entsprechend daran an.

Solidarität, gegenseitige Hilfe und eine solidarische Krisenbewältigung sind unsere Leitsätze. Bei der Eindämmung von COVID-19 setzen wir deshalb auf Impfungen, Tests, Masken, Abstand und Hygienemaßnahmen. So schützen wir neben uns selbst auch diejenigen, für die eine Impfung nicht oder noch nicht möglich ist.

Neben diesen für uns gültigen Umgang heißt solidarische Krisenbewältigung für uns auch, dass wir die Forderungen nach:

  • sofortiger Aufhebung aller Impfpatente
  • gerechter Impfstoffverteilung und Support für die Länder des globalen Südens
  • Verteilung der durch die Pandemie entstandenen Kosten zu Lasten der Reichen, statt auf den Rücken der Arbeitenden

unterstützen.

Ganz entschieden verwehren uns gegen jegliche von Nationalisten*innen und Rechtsradikalen betriebenen Versuche der Etablierung einer Querfront bestehend aus Bürgerlichen, Rechtsradikalen und Linken gegen die aktuellen Bestimmungen zu COVID -19.

Für globale und grenzenlose Solidarität, statt Egoismus und nationalistische Krisenlösungen!